Hexen haben nicht nur einen Kalender.
Wir haben einerseits die Monate des julianischen Kalenders, andererseits den Mondzyklus und zu guter Letzt das wichtigste, das Rad des Jahres! Fast jede Hexe feiert diese acht Feste.
Ein Jahreskreisfest wird Sabbat genannt, ein Vollmondfest, wie du schon gelernt hast, Esbat. Die acht Feste des Jahreskreises geleiten uns durch das Jahr und helfen uns auch, sich mehr mit der Natur zu verbinden.
Sie zu feiern ist wirklich nicht schwierig. Hier drunter folgt nun für jedes der acht Feste eine Erklärung, inklusive einem beispielhaften Ritual.
Hinweis: Die hier verwendeten beispielhaften Rituale sind für Wicca geschrieben. Wenn du nicht mit Göttin und Gott arbeiten möchtest, dann ersetze diese Begriffe einfach und passe die Rituale deinen Ansprüchen an.
Name und andere Namen: Yule, Jul, Alban Arthuan
Wird gefeiert am: Zum Zeitpunkt der Sonnenwende; meistens am 21. Dezember
Bedeutung: Es ist die längste Nacht und der kürzeste Tag
Mythologische Bedeutung: Es wird das Wiederkehren der Sonne gefeiert. Die Tage werden ab nun wieder länger und heller. In der Nacht von Yule sollen besondere Gefahren wirken, da eben das Dunkle den letzten Moment seiner Zeit im Jahr nutzen möchte. Außerdem ist Yule aber auch das Fest von Familie und Nächstenliebe. Nach Yule, also am 22. Dezember beginnen außerdem die Rauhnächte. Yule ist der Beginn des Jahresrades und leutet die Zeit ein, die zwischen den Jahren liegt. Das Jahr war an Samhain vorbei, aber richtig beginnen tut es erst an Imbolc. Die Rauhnächte dauern 12 Nächte lang, also bis zum 02. Januar um Mitternacht, bzw. bis zum 03. Januar.
Beispielhaftes Ritual:
Der Altar wird mit immergrünen Zweigen geschmückt, zum Beispiel Fichte, Rosmarin, Lorbeer, Wacholder oder Zeder.
Optional können auch einige getrocknete Blätter auf den Altar gelegt werden.
Wenn ein Kessel genutzt werden kann, wird in diesem ein Feuer entzündet, oder eine Kerze hineingestellt. Falls kein Kessel zur Verfügung steht, wird eine Kerze auf den Altar gestellt.
Vor Beginn des Rituals wird ein Schutzkreis gezogen. Schau in den Kessel.
Ich trauere nicht, auch wenn die Welt in Schlaf verharrt.
Ich trauere nicht, auch wenn eisige Winde wehen.
Ich trauere nicht, fällt noch so tief der Schnee und hart.
Ich trauere nicht, denn dies wird alles bald vergehen
Nun wird das Feuer oder die Kerze entzündet.
Ich entzünde dieses Feuer zu deiner Ehre, Mutter Göttin.
Du verwandelst Tod in Leben und Kälte in Wärme.
Die Sonne lebt nun wieder und das Licht nimmt zu.
Willkommen, ewig wiederkehrender Gott der Sonne!
Sei gegrüßt, Allmutter!
Das Rad dreht. Die Kraft steht.
Eine Weile wird nun über den Winter und die wiederkehrende Sonne nachgedacht.
O Großer Gott der Sonne, ich preise deine Wiederkehr.
Schick der Göttin deinen Strahlenglanz, schick der Erde deinen Strahlenglanz.
Gesegnet seist du, Wiedergeborener der Sonne!
Nun können entweder Zauber vollzogen, oder der Schutzkreis wieder aufgelöst werden.
Name und andere Namen: Imbolc, Imbolg, Lichtmess, Kerzenmess, Brigids Tag
Wird gefeiert am: Traditionell am 01. Februar, seltener auch am 02. Februar.
Bedeutung: Es wird das Wiederkehren des Lichtes gefeiert.
Mythologische Bedeutung: Dieser Tag ist die Mitte des Winters und zugleich feiert er auch das erste Erwachen der Natur. Die Tage werden seit Yule immer länger, nun fangen auch die Pflanzen langsam an zu blühen, Wildtiere werden aktiver und Kälte und Frost werden immer seltener. Außerdem ist dies der Tag der Göttin Brigid. Brigid ist eine weitere Bezeichnung für die dreifaltige Göttin, Hekate, oder auch Aradia. Alle haben andere Eigenschaften und stammen aus unterschiedlichen Mythologien, aber werden nahezu identisch dargestellt. Vor allem im Frühling wird die dreifaltige Göttin Brigid genannt, also zu dem Zeitpunkt, an dem sie sich in der ersten ihrer drei Gestalten befindet; der der Jungfrau (Natürlich nur von denjenigen, die die dreifaltige Göttin nicht personifizieren). Auch im restlichen Jahr wird sie von manchen Leuten verehrt. Brigid ist die Göttin des Heilens, von Heim und Herd. Sie beschützt Familien und gibt ihren Segen für die Gründung von neuen Familien. Für Familienplanung ist dies daher ein sehr guter Tag.
Beispielhaftes Ritual:
Der Altar wird mit einem Symbol der Jahreszeit geschmückt, zum Beispiel einem Schneeflockenbild, einer weißen Blume, oder etwas Schnee in einem Kristallbehälter. Eine orangene oder weiße mit Moschus, Zimt, Weihrauch oder Rosmarinöl gesalbte Kerze sollte ebenfalls nicht fehlen.
Als erstes wird der Schutzkreis gezogen.
Es ist die Zeit des Fackelfestes, alle Lampen strahlen und leuchten und begrüßen die Wiedergeburt des Gottes.
Ich feiere die Göttin, ich feiere den Gott.
Und es feiert die ganze Erde unter ihrer Decke aus Schnee.
Die Kerze wird nun entzündet.
Das ganze Land ist in Winter getaucht.
Die Luft klirrt und Frost bedeckt die Erde.
Aber unbemerkt wurdest du, Herr der Sonne, Herrscher über Tier und wilde Orte, von unserer segensreichen Mutter Göttin wiedergeboren, der Herrin aller Fruchtbarkeit.
Sei gegrüßt, Großer Gott!
Sei gegrüßt und willkommen!
Nun können Zauber vollzogen, oder ins Besondere Divination betrieben werden. Danach wird der Schutzkreis wieder aufgelöst, die Kerze kann den ganzen Tag lang durchbrennen und muss nicht ausgelöscht werden.
Name und andere Namen: Ostara, Alban Eiler
Wird gefeiert am: Zum Zeitpunkt der Frühlings Tag-und-Nacht Gleiche, meistens am 20. März.
Bedeutung: Der Tag und die Nacht sind gleich lang.
Mythologische Bedeutung: An diesem Tag ist auch der Beginn des Frühlings. Die Natur hat ihre volle Kraft zurück erlangt und die Dunkelheit wurde vollständig vom Licht vertrieben.
Traditionen: In manchen Traditionen werden Puppen verbrannt, die den Winter repräsentieren sollen, allerdings ist dies ein eher unüblicher Brauch. Das Haus und der Altar werden üblicherweise mit frischen Blumen geschmückt, bunte Bänder werden draußen aufgehangen, so dass sie im Wind flackern können. Viele Menschen bedanken sich bei der Göttin, oder im übertragenen Sinne Mutter Natur und bringen ein Opfer in Form eines geflochtenen Kranzes da. Dieser wird in einen Bach oder Fluss gelegt, so dass die Strömung ihn davon trägt. (Achte bitte darauf, nur biologisch abbaubare Rohstoffe für so einen Kranz zu nutzen und verwende ebenfalls nichts, was Tiere verletzen könnte.)
Beispielhaftes Ritual:
Der Altar wird mit Blumen dekoriert. Für dieses Ritual wird eine Pflanze benötigt.
Ziehe zu Beginn einen Schutzkreis.
O Große Göttin, du hast dich aus dem eisigen Winterkerker befreit.
Nun grünt alles und Blumenduft liegt in der Luft.
Es ist die Zeit des Beginnens.
Das Leben erneuert sich durch deine Magie, Erdgöttin.
Der Gott räkelt und erhebt sich voll jugendlicher Energie.
Er ist zum Bersten angefüllt mit der Vorfreude des Sommers.
Berühre die Pflanze.
Ich wandle in Freundschaft auf der Erde, nicht als Herrscher.
Mutter Göttin und Vater Gott, erfüllt mich durch diese Pflanze mit tiefer Wärme für alles Leben.
Lehrt mich, die Erde und all ihre Schätze zu ehren.
Auf dass ich dies niemals vergesse.
Es wird empfohlen, ein wenig über den Wandel der Jahreszeiten nachzudenken. Nun können Zauber vollzogen, oder der Schutzkreis wieder aufgelöst werden.
Name und andere Namen: Beltane, Walpurgisnacht, Nacht der Hexen, Tanz in den Mai
Wird gefeiert am: In der Nacht auf- und am 01. Mai
Bedeutung: Es wird Fruchtbarkeit und Liebe gefeiert. An diesem Tag findet oft eine Hexenhochzeit (Handfasting) statt.
Mythologische Bedeutung: Beltane ist ein Fruchtbarkeitsfest. Damit ist nicht nur die Fruchtbarkeit des Menschen gemeint, auch die Fruchtbarkeit der Natur und im übertragenen Sinne Erfolg. ("Die Früchte seiner Arbeit ernten") An diesem Tag wird die Liebe, Mitmenschlichkeit und die Beziehung zur Natur gefeiert. Traditionen: Die Nacht auf den ersten Mai ist ein wichtiges Fest für Hexen. Es wird getanzt und sofern möglich, über ein Lagerfeuer gesprungen. An diesem Tag, bzw. eher in dieser Nacht findet traditionell eine Handfasting ("Hexenhochzeit") Zeremonie statt. Auch Paare, die noch nicht diese innige Bindung eingehen, tanzen zusammen und in manchen Traditionen verbinden auch sie ihre Hände miteinander. Tagsüber werden meistens Wünsche geäußert. Sie werden aufgeschrieben und am Abend im Feuer verbrannt, oder auch unter einer Birke vergraben, bzw. in die Blätter gehängt. (Bitte verwende in diesem Fall kein industrielles Papier, sondern handgeschöpftes Ritualpapier, oder Baumrinde, da diese Materialien biologisch abbaubar sind. Normales Drucker- oder Briefpapier ist meistens mit Chemikalien durchtränkt.) Am Morgen nach Beltane, also am ersten Mai, werden so genannte "Elfen Tränen" gesammelt. Dies ist frisches Tau Wasser, meistens von Maiglöckchen. Dieses kann genauso wie auch Mondwasser verwendet werden, hat aber eine sehr intensive Wirkung.
Beispielhaftes Ritual:
Der Altar wird mit Symbolen der Liebe geschmückt; falls draußen gefeirt wird, kann auch ein Lagerfeuer errichtet werden.
Schaffe als erstes einen Schutzkreis.
O Mutter Göttin, Königin von Nacht und Erde, o Vater Gott, König des Tages und der Wälder, ich feiere eure Vereinigung, da überall Natur und Leben in einem Freudenwirbel aus Licht und Farbe tanzen. Nehmt diese Gabe, Mutter Göttin und Vater Gott, als Dank für eure Vermählung.
Halte nun eine kleine Opfergabe für eine Weile nach oben, die du nach dem Ritual in der Natur hinterlassen wirst.
Aus eurer Verbindung kommt neues Leben.
Mit lebendigen Wesen bevölkert ihr das Land.
Es wehen reine, süße Winde.
O lasst, ihr Uralten Mächte, mich mit euch feiern!
Wenn in einem Coven gefeiert wird, ist es Tradition an diesem Tag um Mitternacht über ein Lagerfeuer zu springen. Beltane ist der perfekte Tag, wenn ein Handfasting geplant ist. Nun können Zauber vollzogen, oder der Schutzkreis wieder aufgelöst werden.
Name und andere Namen: Litha, Alban Heruin, Mittsommernacht
Wird gefeiert am: Zum Zeitpunkt der Sommersonnenwende, meistens am 21. Juni.
Bedeutung: Dies ist der längste Tag und die kürzeste Nacht.
Mythologische Bedeutung: So schnell, wie die helle Jahreszeit kam, so schnell geht sie auch wieder. Heute ist ihr Höhepunkt, der längste Tag, aber ab heute nimmt auch die Dunkelheit wieder zu. Die Sonne scheint durch Stonehenge und der Tag ist allgemein ein Tag der Freude und des Frohsinns.
Traditionen: Es ist ein Tag der Lebensfreude. Oft wird ein großes Feuer gemacht, das die Sonne symbolisieren soll. (Du kannst zuhause auch z.B. eine große Kerze nehmen.) In dieses werden meistens als Opfer ein paar getrocknete Blumen geworfen. Das Holz aus diesem Feuer kann hinterher zu Amuletten verarbeitet werden; mit der Holzkohle können Schutzsymbole über Türen oder Fenster gemalt werden. Ähnlich wie auch an Beltane werden an diesem Tag Wünsche im Feuer verbrannt und es wird ums Feuer getanzt. (Nicht darüber gesprungen!) Es ist ebenfalls Tradition, wenn die Sonne untergeht zu singen. Paare die gemeinsam singen, sollen dadurch besonders gesegnet werden.
Beispielhaftes Ritual:
Fülle vor dem Ritual einen kleinen Beutel mit Kräutern wie Lavendel, Kamille, Johannis- oder Eisenkraut. Packe alle Sorgen, Probleme, Schmerzen, Ängste und Krankheiten in den Beutel, binde ihn dann fest mit einem roten Faden zu und lege ihn für das Ritual auf den Altar. Bei Ritualen im Freien wird ein Feuer gemacht (egal wie klein) und der Beutel während des Rituals hineingeworfen.
Ziehe einen Schutzkreis.
O Große Göttin, Großer Gott, die ganze Natur vibriert mit euren Energien, Wärme und Leben baden die Erde.
Jetzt ist die Zeit, Sorgen und Kummer zu vergessen.
Jetzt ist die Zeit für Reinigung.
O feurige Sonne, verbrenne alles Störende, alles Schmerzliche, alle Plagen und Sorgen mit deiner unendlichen Macht.
Reinige mich, reinige mich, reinige mich!
Verbrenne nun das Säckchen, oder wirf es in ein Feuer.
Ich verbanne euch mit der Macht von Göttin und Gott!
Ich verbanne euch mit der Macht von Sonne, Mond und Sternen!
Ich verbanne euch mit der Macht von Erde, Luft, Feuer und Wasser!
Mach eine kurze Pause, bis das Säckchen verbrannt ist.
O gnädige Göttin, o gnädiger Gott, in dieser Nacht voller Mittsommermagie bitte ich euch, meinem Leben Wunder und Freude zu geben.
Helft mir, mich mit den tausenden Energien der verzauberten Nachtluft zu verbinden.
Nehmt meinen Dank!
Nun können Zauber vollzogen werden, anderenfalls wird der Kreis nun wieder aufgelöst.
Name und andere Namen: Lughnasadh, Lammas, Schnitterfest
Wird gefeiert am: Am 01. August.
Bedeutung: Es ist die erste Ernte, die der Getreideernte.
Mythologische Bedeutung: Der Name des Festes stammt von dem keltischen Gott Lugh, welcher ein Gott der Sonne, des Korns und der Ernte ist. An diesem Tag wird das Korn von den Feldern geerntet und sich bei der Natur dafür bedankt, dass heute die erste Ernte beginnt.
Traditionen: Um sich bei der Natur für ihre Gaben zu bedanken, wird meistens ein Kranz, oder eine Puppe aus Korn, Blumen und Blättern von essbaren Pflanzen (z.B. Mais Blätter) gebastelt. Diese wird entweder am Ende des Tages verbrannt, oder in anderen Traditionen bleibt sie alle drei Erntefeste lang im Haus und steht so für den Segen der Natur. Außerdem wird meistens aus Respekt für die Natur auch nicht alles abgeerntet, sondern immer ein kleines bisschen Korn stehen gelassen. Oft wird an diesem Tag selbst Brot gebacken. Auch, wenn man heute Mehl ganz einfach im Supermarkt kaufen kann und die wenigsten ein eigenes Feld haben, ist dies dennoch ein wundervoller Tag, um sich für all das zu bedanken, was die Natur einem gegeben hat und auch noch geben wird. Dein selbst gebackenes Brot kannst du während, oder nach deinem Ritual essen, oder es theoretisch auch als Opfer darbringen.
Beispielhaftes Ritual:
Auf dem Altar liegen Garben aus Weizen, Gerste oder Hafer, Früchte und Brot. Am besten ist ein Brotlaib in Form einer Sonne oder eines Mannes, um den Gott zu symbolisieren. Für die Göttin können Kornpuppen niedergelegt werden.
Ziehe nun einen Schutzkreis.
Es ist die Zeit der ersten Ernte - die Natur schenkt uns ihre Fülle, damit wir überleben.
O Gott der reifenden Felder, Herr des Getreides, lehre mich den Sinn des Opfers, denn du selbst opferst dich der Sichel der Göttin und brichst auf ins Land des ewigen Sommers.
O Göttin des dunklen Mondes, lehre mich das Geheimnis der Wiedergeburt, denn die Sonne verliert ihre Kraft und die Nächte werden kälter.
Iss nun etwas.
Ich genieße die erste Ernte, mische ihre Energien mit meinen, damit ich meine Suche nach Weisheit weiterführen kann.
O Herrin des Mondes, Herrscher der Sonne, ihr Gnadenvollen, vor euch stehen die Sterne still.
Ich danke euch für die treue Fruchtbarkeit der Erde.
Möge das nickende Korn seinen Samen verlieren und in der Mutter Brust vergraben, damit es wiedergeboren wird im kommenden Jahr.
Nun können Zauber vollzogen, oder der Kreis wieder aufgelöst werden.
Name und andere Namen: Mabon, Alban Elued
Wird gefeiert am: Zum Zeitpunkt der Herbst Tag-und-Nacht Gleiche, meistens am 23. September.
Bedeutung: Tag und Nacht sind erneut gleich lang. Außerdem ist dies das Fest der zweiten Ernte, die der Obst- und Gemüseernte.
Mythologische Bedeutung: Es wird sich an diesem Tage das Obst und Gemüse, sowie Dinge die unter der Erde wachsen (z.B. Kartoffeln) geerntet. Nach diesem Tag wird nicht mehr aktiv geerntet; der Natur soll Zeit gegeben werden, sich zu erholen.
Traditionen: Manchmal werden an diesem Tag die übrig gelassenen Kornähren von Lughnasadh mit bunten Bändern geschmückt. Dieser Tag ist wird dafür verwendet, Bilanz vom bisherigen Jahr zu ziehen. Was hast du dir vorgenommen, aber noch nicht erreicht? Dies ist ein guter Tag, um mit altem abzuschließen, Vorhaben endlich anzugehen und das in Angriff zu nehmen, was dieses Jahr, also bis zum Ende des Jahresrads an Samhain getan werden muss.
Beispielhaftes Ritual:
Der Altar wird mit Eicheln, Eichenzweigen, Fichten- und Zypressenzapfen, Kornähren, Weizenhalmen, Früchten und Nüssen geschmückt. Lege auch ein paar Blätter darauf.
Ziehe einen Schutzkreis.
Die Blätter fallen, die Tage werden kälter.
Die Göttin zieht ihren Erdmantel enger, während du, großer Sonnengott, in kalte Nacht gewandt nach Westen segelst, ins Land der ewigen Verzauberung.
Früchte reifen, Samen fallen, Tag und Nacht teilen sich die Stunden.
Eisige Winde kommen von Norden aus dem Land der heulenden Klagen.
Die Natur scheint ihre Kraft zu verlieren, doch ich, o segensreiche Göttin, weiß, dass das Leben nicht stirbt.
Kein Frühling ohne zweite Ernte, kein Leben ohne Tod.
Gesegnet seist du, gefallener Gott, auf deiner Reise ins Winterland und in die liebende Umarmung der Göttin.
O segensreiche Göttin, Botin der Fruchtbarkeit, ich habe gesät und geerntet die Früchte meiner Taten, der guten wie der schlechten.
Gib mir den Mut, die Samen für Freude und Liebe zu pflanzen für das kommende Jahr und Hass und Elend zu vertreiben.
Lehre mich das Geheimnis, weise zu leben auf dieser Welt.
O Lichtgestalt der Nacht!
Vollziehe nun Zauber, oder schließe den Schutzkreis wieder.
Name und andere Namen: Samhain, All Hallows Eve, Nacht der Toten
Wird gefeiert am: Am 31. Oktober, bis Mitternacht.
Bedeutung: Die Toten, ins besondere die Ahnen werden geehrt. Außerdem ist dies das dritte Erntefest, das der Resternte und der Fleischkonservierung.
Mythologische Bedeutung: Samhain [ˈsawəɲ] bedeutet auch „Ende des Sommers“. Die helle Jahreszeit ist zu Ende und wir gehen endgültig in den Winter über. Die restliche Ernte wird eingebracht und das Land liegt brach. Im Wicca hat die Göttin nun ihre dritte Gestalt angenommen, die der walten Weisen. Sie regiert gemeinsam mit dem gehörnten Gott die dunklen Tage. Die wohl bekannteste Bedeutung von Samhain ist natürlich nicht das Fest der Letzten Ernte oder das Fest des Sommer Endes, sondern das Fest der Toten. An diesem Tag ist der Schleier zwischen der Welt der Toten und der unseren besonders dünn und wir begrüßen unsere Ahnen unter uns. Das Jahresrad ist zu Ende, aber es dauert noch, bis es wieder neu anfängt. Samhain markiert das Ende des Jahres und auch den Beginn eines neuen Zyklus, allerdings liegen die Tage zwischen Samhain und Yule "zwischen den Jahren" und gelten als besonders düster.
Beispielhaftes Ritual:
Der Altar wird mit Äpfeln, Granatäpfeln, Kürbissen und anderen Früchten des Spätherbstes geschmückt. Auch Herbstblumen wie Ringelblumen und Chrysanthemen sind sehr passend. Notiere auf einem Papier etwas, das du aus deinem Leben verbannen willst; zum Beispiel Zorn, schlechte Angewohnheiten, störende Gefühle, oder eine Krankheit. Denke vor dem Ritual über deine Ahnen nach und erinnere dich an sie.
Zieh als erstes einen Schutzkreis.
In dieser Nacht sehe ich deine Wanderung durch den Sonnenuntergang ins Land der Jugend, o Sonnenkönig.
Und ich sehe die Wanderung aller, die gegangen sind und die noch gehen werden.
O gnadenvolle Göttin, ewige Mutter, du verleihst den Gefallenen Leben.
Lehre mich zu erkennen, dass die Zeiten der tiefsten Finsternis das größte Licht bergen.
Zünden ein Feuer oder eine Kerze an und lege das Stück Papier bereit.
Weise Frau des abnehmenden Mondes, Göttin der Sternen reichen Nacht, ich entzünde dieses Feuer hier in deinem Kessel, um zu verwandeln, was mich quält.
Aus Dunkelheit mach Licht!
Aus Schlechtem mach Gutes!
Aus Tod mach Geburt!
Verbrenne das Papier nun. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt für Divination. Vollziehe nun weitere Zauber, oder löse den Schutzkreis wieder auf. An diesem Tag ist es Tradition, einen Platz mehr am Tisch zu decken und diesen freizulassen. Das Gericht, was diesem unsichtbaren Gast serviert wird, kann hinterher für Wildtiere nach draußen gestellt werden. (Daher bitte darauf achten, dass keine Inhaltsstoffe potentiell schädlich sind.)
Passend zu dieser Lektion verweisen wir auch noch einmal auf unseren Kalender.
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